Jägers Hoch und Kaymers Skepsis

Stephan Jäger erzielt ein Traum-Ergebnis auf der PGA Tour In Kalifornien, wo ein Hole-in-One für Aufsehen sorgt. Ein deutsches Duo erreicht derweil auf der DP World Tour Top-Platzierungen. Während Martin Kaymer kritisch auf zukünftige Zusammenstellungen des europäischen Ryder Cup-Teams blickt und die Pro Golf Tour ihre Saison eröffnet, siegt Nelly Korda nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle in Florida. Der Tour-Rückblick.

Stephan Jäger war bei der Farmers Insurance Open drauf und dran, seinen ersten PGA Tour-Titel zu sammeln. Beim Turnier im kalifornischen San Diego war der Münchner am zweiten Tag nach einer Traumrunde auf dem Nordkurs des Torrey Pines Golf Course mit 64 Schlägen (-8) im Leaderboard noch ganz vorne gelegen. In Runde drei war der 30-Jährige dann allerdings auf dem Südkurs nicht mehr ganz so gut aufgelegt und fiel im Klassement nach einer 73er-Runde (+1) wieder etwas zurück.

Karrierehoch und Hole-in-One

Hätte sich Jäger am Finaltag auf den letzten sieben Löchern nicht noch drei Bogeys geleistet, wäre sogar sein Premierensieg auf der PGA Tour drin gewesen. So aber landete der Bayer mit 277 Zählern (-11) zwei Schläge hinter Sieger Matthieu Pavon (275 Schläge/-13) und dem Zweiten Nicolai Hojgaard (276/-12). Die aktuelle deutsche Nummer eins holte bei seinem besten Karriereergebnis den geteilten dritten Rang und katapultierte sich auf sein persönliches Karrierehoch mit Rang 69 der Golfweltrangliste (OWGR).

Einen ähnlichen Grund zum Jubeln hatte auch Hideki Matsuyama. Der Japaner hatte mit dem Titelrennen ab dem dritten Tag zwar nichts mehr zu tun, konnte sich aber über sein erstes Hole-in-One auf der PGA Tour freuen. In der zweiten Runde hatte der Masters-Champion von 2021 auf dem Par 3-Loch 8 aus rund 150 Metern direkt ins Loch getroffen.

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He cards his first hole-in-one on TOUR @FarmersInsOpen! pic.twitter.com/XduXV1wkZI

— PGA TOUR (@PGATOUR) January 25, 2024

"Nicht alles verlangen"

Martin Kaymer stellte derweil in einem Gespräch mit dem UK-Medium nationalclubgolfer.com infrage, ob europäische Spieler bei LIV Golf überhaupt noch geeignet wären für eine Rolle als Ryder-Cup-Kapitäne für Team Europa. Der ehemalige Weltranglistenerste meinte, dass Spieler wie Lee Westwood, Sergio Garcia und Ian Poulter nicht in regelmäßigem Kontakt mit Europas aufstrebenden Stars stehen, was es "schwer macht, Kapitän zu sein."

"Ich denke, es ist knifflig. Wenn du auf einer anderen Tour spielst und du hast null Kontakt und siehst die Leute aus dem Ryder-Cup-Team nicht, wird es schwierig", so der Rheinländer weiter. Mit seinem eigenen Schicksal, nach seinem Wechel zu LIV Golf hinsichtlich einer fünften Ryder-Cup-Nominierung aus dem Rennen zu sein, schloss der zweimalige Major-Champion ab. "Man kann nicht alles im Leben verlangen."

Zwei Deutsche in Top Vier

Auf der DP World Tour lief es für zwei deutsche Starter nach Maß. Bei der Ras Al Khaimah Championship im Arabischen Emirat belohnte sich Max Kieffer mit einer starken 66er-Finalrunde (-6) inklusive neun Birdies noch mit einem geteilten vierten Rang (271/-17). Auf dem gleichen Platz wie der Rheinländer landete auf dem Kurs des Al Hamra GC auch der gebürtige Frankfurter Yannik Paul, der auf den vier Runden ein konstant gutes Spiel bot. Nicht zu schlagen war der alles überragende Sieger Thorbjorn Olesen (261/-27), der sich über das ganze Turnier hinweg lediglich einen Bogey sowie einen Doppelbogey leistete und insgesamt stolze 28 Birdies sowie ein Eagle am Finaltag erzielte.

Auf der LPGA Tour sah es bei der LPGA Drive On Championship vor der Finalrunde ebenso nach einem klaren Sieg für Nelly Korda aus. Die 24-jährige US-Amerikanerin startete beim Turnier in Florida mit vier Schlägen Vorsprung in Runde vier. Doch dort erlebte die ehemalige Weltranglistenerste dann auf dem Kurs des Bradenton Country Club eine wahrhaftige Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach drei Bogeys und einem Doppelbogey schien es zunächst, als ob Korda ihre komfortable Führung endgültig verspielt hätte.

Saisonstart Pro Golf Tour

Am Ende konterte die Olympiasiegerin in einem furiosen Schlussspurt mit einem Eagle und einem Birdie und erreichte nach 273 Schlägen (-11) doch noch das Stechen gegen Lydia Ko. Hier machte Korda dann mit einem perfekten Chip ihren neunten Sieg auf der LPGA Tour perfekt. Beste Deutsche wurde Olivia Cowan (283/-1) auf dem geteilten 23. Platz.

Die Pro Golf Tour feierte indes im Jahr mit 16 Turnieren in sieben Ländern ihren Saisonstart in Ägypten. Bei der Red Sea Ain Sokhna Open waren im Golf Club Ain Sokhna einige deutsche Teilnehmer am Start. Zwei davon präsentierten sich an der Westküste des Golfs von Suez von ihrer besten Seite. Sowohl Linus Lang als auch Amateur Philipp Macionga erreichten das Clubhaus nach dem Finale mit einem Score von 205 (-11) und wurden damit hinter dem Schweizer Sieger Fiorino Clerici 204 (-12) und zusammen mit dem schlaggleichen Franzosen Hugo Legeay Gaucher geteilte Zweite.

Die Ergebnisse der Deutschen:

• DP World Tour, Ras Al Khaimah Championship: Maximilian Kieffer und Yannik Paul (T4), Freddy Schott und Marcel Siem T37, Maximilian Rottluff T59, Hurly Long, Marcel Schneider und Nick Bachem CUT
• PGA Tour, Farmers Insurance Open: Stephan Jäger T3 und Matti Schmid CUT
• LPGA Tour, Drive On Championship: Olivia Cowan T23, Aline Krauter T42, Esther Henseleit 65, Isi Gabsa und Polly Mack CUT
• Pro Golf Tour, Red Sea Ain Sokhna Open: Philipp Macionga und Linus Lang T2, Michael Hirmer T14, Carl Siemens und Allen John T18, Benedikt Thalmayr T22, Yannick Köhnen T29, Dennis Fuchs und Martin Obtmeier T31