ANZEIGE
Tour-Rückblick

Kurioser Doppelschlag und im Stress verzählt

In Neuseeland spielt ein Profi mit einem Schlag zwei Bälle und auf der PGA Tour verzählt sich jemand unter Zeitdruck. Der Rückblick aufs Wochenende.

06. März 2023

Artikel teilen:

Schon einmal einen Schlag aus dem Rough ausgeführt und es flogen plötzlich zwei Bälle durch die Luft? So geschehen bei einem Tour-Event in Neuseeland. Wir blicken auf die kuriose Situation und klären auf: Muss man in einem solchen Fall einen Strafschlag befürchten? Der Rückblick:

PGA Tour of Australasia

Shae Wools-Cobb (Photo by Hannah Peters/Getty Images)

Allzu oft blicken wir nicht auf die australasiatische Profitour der Herren. Doch in der vergangenen Woche sorgte eine Szene in der Finalrunde der New Zealand Open im Millbrook Resort and The Hills in Queenstown für ein Kuriosum, das auch in unserem Tour-Rückblick einen Platz verdient hat. Bei einem Schlag des Australiers Shae Wools-Cobb, der als Führender in die Finalrunde gegangen war, passierte etwas, das man so nur äußerst selten sieht. Denn als er seinen Ball aus dem Rough schlug, flog nicht nur ein Ball aus dem dichten Gras, sondern noch ein zweiter. Das entsprechende Video zur kuriosen Situation landete direkt in den sozialen Medien.

Demnach befand sich unter Wools-Cobbs eigentlichem Spielball ein weiterer eingegrabener Ball, der es nur weniger Meter nach vorne schaffte. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als hätte der Australier seinen Ball böse getoppt. Doch hierbei handelte es sich eben um das fremde Spielgerät, das anschließend bei allen Beteiligten für Verwirrung sorgte. Der eigentliche Spielball landete nämlich nahe dem Grün und somit stellte sich die Frage: Was tun? Immerhin spielte Wools-Cobbs offensichtlich auch einen fremden Ball. Musste er nach dieser Aktion mit einem Strafschlag rechnen?

Die klare Antwort lautete NEIN. Die neuen Golfregeln sehen in dieser Situation keine Strafe vor, denn: Wools-Cobbs hatte nur die Absicht, seinen eigenen Ball zu schlagen. Der unbekannte, falsche Ball dagegen wurde offiziell nicht geschlagen. Für Wools-Cobbs war diese Szene Teil eines gebrauchten Finaltags, an dem er eine 78 spielte und am Ende acht Schläge hinter dem Gewinner Brendan Jones ins Ziel kam. So gerne er diesen Tag vergessen würde. Dieser eine Doppelschlag aus dem Rough wird ihm vermutlich länger in Erinnerung bleiben.

Zum Leaderboard >>>

PGA Tour

Kamaiu Johnson (Photo by Michael Reaves/Getty Images)

Dass Spieler, die aussichtslos den Cut verpassen, gerne mal eine falsche Scorekarte unterschreiben und anschließend disqualifiziert werden, kommt schonmal vor. Der Fall von Kamaiu Johnson beim Arnold Palmer Invitational war dann aber doch besonders. Per Sponsoreneinladung ins Feld gerutscht, deutete zur Halbzeit seiner zweiten Runde vieles daraufhin, dass er es nicht ins Wochenende schaffen würde. Spätestens als der 29-Jährige ein Doppel-Bogey auf der neunten Bahn von Bay Hill notierte, war sein Schicksal besiegelt. Aber war es wirklich nur ein Doppel-Bogey? Laut ShotLink auf der offiziellen PGA-Tour-Seite benötigte der mehrmalige APGA-Tour-Sieger nach seinem verschobenen Par-Putt weitere drei Putts, ehe sein Ball im Loch verschwand.

Sowohl der mitlaufende Scorer als auch der Regeloffizielle zählten bei Johnson ebenfalls das Triple-Bogey statt des vom Spieler notierten Doppel-Bogeys. Die beiden Mitspieler Nick Hardy und Kyle Westmoreland waren nicht mehr am Grün anwesend, als Johnson die Schläge sammelte, da die Gruppe zuvor auf die Uhr genommen wurde. Um nicht wegen zu langsamem Spiel bestraft zu werden, marschierten Hardy und Westmoreland also frühzeitig zum nächsten Abschlag. Als das Trio nach der zweiten Runde zum Unterschreiben der Scorekarte zusammenkam, herrschte leichte Verwirrung. Spielte Johnson an der Neun nun ein Doppel- oder Triple-Bogey? Johnson unterschrieb die '6'. Die Regelhüter bemühten nochmals vorliegendes Videomaterial und bestätigten eine Stunde nach Beendigung der Runde eine '7'. Weil Johnson auf dem Loch also ein niedrigeres Ergebnis einreichte, wurde er nach Regel 3.3b disqualifiziert.

Da Johnson ohnehin aussichtslos außerhalb der Cut-Linie lag, änderte weder die Disqualifikation etwas an der Wochenendplanung des US-Amerikaners noch ist ihm böse Absicht zu unterstellen. Und so meldete sich auch Johnson nach diesem Vorfall auf Twitter zu Wort: "Ich nehme die Integrität des Spiels sehr ernst und es tut mir leid, dass das passiert ist. Ich war in dem Moment ein wenig überwältigt, weil wir auf der Uhr waren, und habe die Anzahl meiner verpassten Putts aus drei Fuß durcheinandergebracht. Ich werde es besser machen."

Sein Triple-Bogey richtig gezählt hat Kurt Kitayama auf seiner Finalrunde des Arnold Palmer Invitationals. Damit wurde er zwar nicht nachträglich disqualifiziert, dafür machte er den Titelkampf bei dem mit 20 Millionen US-Dollar dotierten Event aber nochmal richtig spannend. Plötzlich waren sie wieder alle mittendrin: Rory McIlroy, Patrick Cantlay, Jordan Spieth, Scottie Scheffler. Kitayama musste sich seinen ersten Titel auf der PGA Tour redlich verdienen. "Auf der Neun ging es bergab", sagte Kitayama, der auf den Back Nine acht Pars und ein Birdie notierte. "Plötzlich führe ich nicht mehr. Ich habe hart gekämpft, und ich bin stolz auf mich."

Am Ende hatte Kitayama nach einer 72 (Par) einen Schlag Vorsprung auf McIlroy und Harris English. Für seine Titelpremiere erhielt der 30-jährige Kalifornier 3,6 Millionen US-Dollar und rückte im FedExCup auf Rang sechs vor.

Zum Leaderboard >>>

LPGA Tour

Jin Young Ko (Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Bereits ihren 14. Titel in Liga eins holte Jin Young Ko bei der HSBC Women’s World Championship. Die Südkoreanerin hatte ebenfalls einige Topstars im Nacken - unter anderem die Weltranglistenzweite Nelly Korda. Dank einer 69 (-3) am Finaltag hielt Ko die US-Amerikanerin auf Abstand und konnte ihren Titel im Sentosa Golf Club erfolgreich verteidigen. Für die 27-Jährige, die seit 2018 auf der LPGA Tour abschlägt, war es der erste Sieg seit eben jenem Erfolg vor einem Jahr in Singapur. In der Zwischenzeit hatte Ko gesundheitliche Probleme und fand nur schwer zurück zur alten Form, die ihr unter anderem zwei Major-Titel bescherte.

Hier geht es zu den Highlights der Finalrunde >>>

"Es ist der wichtigste Sieg", sagte die Siegerin, die nach ihrem letzten Putt den Emotionen freien Lauf ließ. "Denn ich hatte letztes Jahr ein hartes Jahr, ich kämpfte mit Verletzungen und einem nicht so guten Spiel, es war mental hart […] Es ist also sehr wichtig für mich und wird mir in meinem Leben viel Auftrieb geben. Ich wusste, dass Nelly hinter mir war. Ich dachte, es wären nur ein oder zwei Schläge, also war es knapp. Aber nach der Verzögerung [wegen Regen, Anm. d. Red.] ruhte ich mich im Restaurant aus und sah auf den Fernseher und die Anzeigetafel, und einen Vorsprung von drei Schlägen. Aber ich hatte noch zwei Löcher vor mir, also, okay, machen wir Par, gehen wir auf Nummer sicher. Aber es war wirklich schwer, auf 17 und 18 Par zu machen. Es ist eine große Ehre, diesen Titel erneut zu verteidigen."

Zum Leaderboard >>>

PGA Tour Champions

Alex Cejka (Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Es sah vieles nach dem vierten Top-Ten-Finish in Folge für Alex Cejka aus. Doch dann kam die 18 des Omni Tucson National. Das schwierigste Loch auf der PGA Tour Champions (Majors ausgenommen) machte dem Deutschen einen Strich durch die starke Serie. Cejka kassierte das Doppel-Bogey und fiel auf den geteilten 16. Rang zurück. Mit einem Par hätte er die Cologuard Classic auf dem geteilten achten Platz abgeschlossen. Im Charles Schwab Cup ging es nach dieser Woche zurück auf den neunten Rang. Bernhard Langer wird in der Saiosonwertung nach einem geteilten 19. Platz in Arizona weiter auf dem dritten Rang geführt.

Den Sieg im Tucson National holte sich der 56-jährige David Toms aus Louisiana. Dank einer 68 (-4) am Finaltag feierte er seinen dritten Sieg auf der PGA Tour Champions. Der Schwede Robert Karlsson wurde mit einem Schlag Rückstand Zweiter.

Zum Leaderboard >>>

Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Puerto Rico Open: Matti Schmid T33
  • PGA Tour Champions, Cologuard Classic: Alex Cejka T16 und Bernhard Langer T19
  • Epson Tour, Florida’s Natural Charity Classic: Sophie Hausmann T46
  • Ladies European Tour, Joburg Ladies Open: Aline Krauter T27, Carolin Kauffmann T41, Alexandra Försterling T54 und Sophie Witt, Patricia Isabel Schmidt, Laura Fünfstück, Verena Gimmy & Leonie Harm CUT
  • LET Access Series, Santander Golf Tour – Girona: Lara Ok 26., Karolin Lampert 43. und Katharina Keilich, Chiara Jetter, Kimberley Sommer, Hanna Tauber & Sandy Voss CUT

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den JW-Player zu laden!

Wir verwenden den JW-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform
Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den ParOne-Player zu laden!

Wir verwenden den ParOne-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform


Ähnliche Artikel

ANZEIGE