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Tour-Vorschau

Zurück zum Wesentlichen

Die Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der PGA Championship im Bundesstaat New York und der nächsten Ausgabe der Aramco Team Series in Florida.

17. Mai 2023

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Kein Thema dominierte die Golf-Schlagzeilen in den vergangenen zwölf Monaten so sehr wie die LIV Tour. Fast immer involviert in entsprechende Diskussionen war Rory McIlroy. Doch der hat langsam keine Lust mehr, seine Energie in diesem anhaltenden Streit zu verschwenden. Vor der 105. PGA Championship soll der Fokus wieder auf dem Sportlichen liegen. Die Vorschau: /

PGA Championship

Rory McIlroy (Photo by Scott Taetsch/PGA of America via Getty Images)

"Ich habe keine Kristallkugel." Als Rory McIlroy im Vorfeld der PGA Championship nach einer kurzen Prognose zur Zukunft des Verhältnisses zwischen LIV und PGA Tour gefragt wurde, bekamen die Journalisten im PK-Raum eine klare Antwort. Das einstige Sprachrohr der PGA Tour und so etwas wie die rechte Hand des Tour-Bosses Jay Monahan hat keine Lust mehr, über das Thema LIV zu sprechen. Ob er über die Zukunft des Kampfes zwischen den beiden Touren spekulieren wolle, lautete die Anschlussfrage. McIlroys Antwort: "Nein." Ein Mann, ein Wort.

Die Zeiten des Lautsprechers scheinen vorbei. Und so beantwortete McIlroy die Frage, ob er die Diskussion über dieses Thema in Zukunft bewusst vermeiden würde, erneut kurz und klar mit "Ja". Zugegeben: In den vergangenen zwölf Monaten hat der Nordire genug zu seiner Haltung gegenüber der neuen Tour aus Saudi-Arabien gesagt.

Deutlich seltener äußerte sich beispielsweise Jon Rahm zu der heiß diskutierten Thematik. Außer einem frühen Lippenbekenntnis zur PGA Tour ließ sich der Spanier, aktuelle Nummer eins der Welt, nichts entlocken. Vermutlich eine weise Entscheidung. Immerhin kostet dieses ständige Hin und Her Kraft. Kraft, die einem dann vielleicht auf dem Golfplatz fehlt. Dies musste zuletzt auch McIlroy schmerzlich erfahren. Denn sportlich läuft es seit einigen Wochen nicht mehr rund. Vor allem bei den großen Events konnte der 34-Jährige in dieser Saison noch nicht überzeugen.

Sowohl bei der Players Championship als auch beim Masters verpasste er den Cut. Von einer sportlichen Krise zu sprechen, ist deutlich zu früh, zumal McIlroy immer noch die Nummer drei der Welt ist und in diesem Jahr auch schon einen Titel holte (Dubai Desert Classic). Sich von nun an aber wieder mehr aufs Sportliche zu fokussieren und sich nicht an den medialen Diskussionen zu beteiligen, könnte dem viermaligen Major-Sieger sicherlich guttun. Sein Auftritt im Vorfeld der PGA Championship in Rochester, New York, könnte jedenfalls so etwas wie der erste Schritt zurück zum Wesentlichen gewesen sein.

Doch auch beim Blick auf die Startzeiten beim zweiten Herren-Major des Jahres ist eine Rückkehr zum Sportlichen zu erkennen. Allen politischen Gräben zwischen PGA und LIV zum Trotz wurden die Gruppen für die ersten beiden Tage im Oak Hill Country Club (zum Hintergrund-Bild >>>) bunt durchgemischt. Anders als noch beim Masters beispielsweise, als kaum LIV-Spieler in den Top-Gruppen zu finden waren. Bei der PGA Championship spielt LIV-Star Dustin Johnson an der Seite von Xander Schauffele und Tyrrell Hatton, Phil Mickelson (LIV) mit Patrick Cantlay und Rickie Fowler oder Brooks Koepka (LIV) mit Scottie Scheffler und Gary Woodland. Es hat fast den Anschein, als würde man sich nach einem Jahr erbittertem Kampf langsam beruhigen und sich wieder auf das Kerngeschäft, nämlich den Golfsport, besinnen.

Eine PGA Championship im Oak Hill Country Club wäre aber auch kein passender Anlass für politische Querelen. Hier, wo schon so viel Golfgeschichte geschrieben wurde. Der East Course in Rochester, New York, trägt bereits seine vierte PGA Championship aus. Nur Southern Hills beheimatete das Event, das in dieser Woche zum 105. Mal stattfindet, häufiger. Außerdem gastierten hier mehrere US Opens, ein Ryder Cup, das US Amateur sowie weitere Champions-Majors. Oak Hill ist eine etablierte Bühne für hochklassigen Golfsport.

Seitdem Jason Dufner hier 2013 seinen ersten und einzigen Major-Titel holen konnte, hat sich aber einiges am Donald J. Ross Design getan. 2019 wurde der Par-70-Kurs einer aufwändigen Renovierung unterzogen. Architekt Andrew Green nahm sich zehn Monate Zeit, um alle Grüns, Fairways sowie Landezonen zu überarbeiten. Zudem ist der Platz zuschauerfreundlicher geworden und mit der Fünf ist ein komplett neues Par 3 entstanden. Im Vergleich zur PGA-Ausgabe 2013 spielt sich Oak Hill in dieser Woche 230 Meter länger.

Doch dies dürfte für die meisten Spieler im Feld kein allzu großes Problem darstellen. Immerhin sind 99 der Top-100-Spieler im Feld. Nur Will Zalatoris fehlt weiterhin verletzungsbedingt. Der US-Amerikaner stand im vergangenen Jahr noch kurz vor seinem großen Major-Durchbruch, verlor im Stechen um die Wanamaker Trophy aber gegen Justin Thomas, der in dieser Woche folglich seinen Titel verteidigen möchte. Die letzte erfolgreiche Titelverteidigung bei der PGA Championship liegt gar nicht so lang zurück. Koepka gewann das Event 2018 und 2019 und gilt auch in Oak Hill als Top-Favorit. Wobei die Favoritenliste bei dieser Leistungsdichte fast endlos erscheint: Scheffler, Rahm, Schauffele, Tony Finau, Cantlay – und so weiter.

Blicken wir noch auf die beiden deutschen Vertreter. Nach Martin Kaymers Absage dürfen wir uns auf zwei neue Gesichter bei der PGA Championship freuen: Stephan Jäger und Yannik Paul feiern jeweils ihr Turnier-Debüt. Beide sammelten bislang nur bei der US Open Major-Erfahrung. Außerdem eint das Duo ihre aktuelle Form. Jäger konnte seine vergangenen drei PGA-Tour-Events unter den Top 30 beenden und Paul erreichte bei seinen vergangenen fünf DP-World-Tour-Starts dreimal die Top Ten.

Das Selbstvertrauen dürfte also bei beiden Deutschen am Anschlag sein - und die Vorfreude auf die erste PGA Championship riesig. Erwähnenswert: Paul spielt die ersten beiden Runden an der Seite von Ryder-Cup-Captain Luke Donald. Gut möglich, dass der Engländer den gebürtigen Frankfurter auf großer Bühne mal genauer unter die Lupe nehmen möchte. Ach, und wo wir schon einmal beim Thema sind: Donald schloss kürzlich die Teilnahme von LIV-Spielern am Ryder Cup nicht aus. Man nähert sich an.

Ladies European Tour

Trump International (Credit: Tristan Jones/ LET)

Natürlich ist der Scheinwerfer in dieser Woche auf das Herren-Major in Rochester gerichtet. Doch wenn die Ladies European Tour mit einem Event aus dem Schatten heraustreten kann, dann mit der Aramco Team Series in Florida. Hier nehmen unter anderem mit Lexi Thompson und Lydia Ko zwei absolute Topstars teil. Generell zählen die Events der Teamserie zu den Highlights im LET-Kalender. Dies liegt auch am erhöhten Preisgeld im Vergleich zu regulären Turnieren. Bei dem 54-Löcher-Event werden insgesamt eine Million US-Dollar ausgeschüttet.

Aus deutscher Sicht ist die Woche im Trump International at West Palm Beach ohnehin interessant. Insgesamt nehmen nämlich neun Deutsche am Start: Leonie Harm, Olivia Cowan, Sophie Witt, Chiara Noja, Patricia Isabel Schmidt, Polly Mack, Alexandra Försterling, Laura Fünfstück und Aline Krauter. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, war die Aramco Team Series schon immer ein gutes Pflaster für deutsche Erfolge. Noja triumphierte in der Einzelwertung in Jeddah im November 2022. Und Olivia Cowan, Sarina Schmidt sowie Karolin Lampert hielten bereits den Teampokal in den Händen.

Die Deutschen im Einsatz:

  • Major, PGA Championship: Stephan Jäger und Yannik Paul
  • Korn Ferry Tour, AdventHealth Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller
  • Epson Tour, IOA Golf Classic: Sophie Hausmann
  • Legends Tour, Riegler & Partner Legends: Thomas Gögele
  • Ladies European Tour, Aramco Team Series – Florida: Leonie Harm, Olivia Cowan, Sophie Witt, Chiara Noja, Patricia Isabel Schmidt, Polly Mack, Alexandra Försterling, Laura Fünfstück und Aline Krauter
  • Challenge Tour, B-NL Challenge Trophy: Maximilian Rottluff, Velten Meyer, Dominic Foos, Philipp Katich, Maximilian Schmitt, Michael Hirmer, Jannik de Bruyn und Marc Hammer

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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