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Tour-Rückblick

Traumschläge und historisches Profi-Debüt

Von zwei Hole-in-One-Schlägen bis hin zu einem ungewöhnlichen Bunkerschlag. Bei den Damen begeistert Zhang bei ihrem Profi-Debüt und McIlroy verspielt den Sieg auf der PGA Tour. Der Tour-Rückblick aufs Wochenende.

05. Juni 2023

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Die 40. Ausgabe der Porsche European Open war ein spektakuläres Golfevent mit knapp 25.000 begeisterten Zuschauern und bestem Wetter. Das Turnier auf den Green Eagle Golf Courses nahe Hamburg hatte zahlreiche Höhepunkte zu bieten. Unter anderem sorgten zwei Hole-in-Ones, zwei geteilte zweite Plätze für deutsche Profis sowie der Sieg des erst 20-jährigen Nordiren Tom McKibbin für Aufsehen.

DP World Tour

Besondere Schläge

Am Turnier-Wochenende in Deutschland sorgten neben den Ergebnissen auch außergewöhnliche Schläge einiger Profis für Aufsehen. An Tag Eins schlug Jannik De Bruyn am zweiten Loch des Kurses mit seinem Eisen Sieben Richtung Fahne ab. Der Ball sah schon im Flug gut aus, doch als er schließlich ins Loch rollte, war die Freude grenzenlos. 

Besser kann ein Turnier im eigenen Land gar nicht beginnen. Ebenfalls am ersten Tag traf Ewen Ferguson eine ungewöhnliche Schlägerwahl, als dieser auf der achten Spielbahn im Bunker lag. Entgegen allen Trainer-Weisheiten puttete er den Ball mit Schwung über die Bunkerkante hinweg aufs Grün. Der Ball blieb etwa anderthalb Meter vor dem Loch liegen. Übung macht bekanntlich den Meister. Am nächsten Tag versuchte es Ferguson erneut: Und dieses Mal lochte er den Putt tatsächlich ein. Ein gelungener Kunstschlag.

Hole-in-One und Albatros

In Runde Zwei der Porsche European Open ging es weiter mit den Traumschlägen. Jazz Janewattananond gelang das gleiche Kunststück wie de Bruyn am Vortag, als sein Ball auf Bahn zwei ebenfalls mit dem Abschlag den Weg ins Ziel fand.

Am gleichen Tag startete Hurly Long mit einem Bogey auf Bahn 10. Am nächsten Loch fand wie aus dem Nichts sein zweiter Schlag des Par Fünfs direkt sein Ziel. Er spielte seinen Ball aus 257 Metern Richtung Fahne. Dieser kam auf und rollte tatsächlich ins Loch. Ein Albatros für den Deutschen. 

"Ein Albatros ist mir noch nie ansatzweise gelungen", sagte Long. "Ich habe den Ball perfekt getroffen, aber aus der Entfernung ist es schwierig zu sehen. Ich habe hinterhergerufen ‚Go in!‘ und irgendwann war der Ball weg, aber sicher kannst du nicht sein. Als wir hingekommen sind, haben wir dann erst gesehen, dass er tatsächlich drin war."

Einen detailierten Bericht und Impressionen zu den Porsche European Open gibt es hier.

LPGA Tour

Es war letztendlich keine große Überraschung, dass Rose Zhang irgendwann auf der LPGA Tour Erfolg haben wird. Dass es so früh geschieht, hätte man dann doch nicht gedacht. Bereits bei der Mizuho Americas Open im Liberty National Golf Club durfte sie den Pokal in die Höhe strecken. Wenige, sogar Zhang selbst, hatten mit diesem frühen Erfolg gerechnet. Ihre beeindruckenden Erfolge in der Amateur-Golfwelt, darunter zwölf Siege an der Stanford University, zwei nationale Meisterschaften, der Titel beim Augusta National Women's Amateur, ein Sieg bei der US Girls' Junior und ein Erfolg bei der US Women's Amateur, machten sie zur vielversprechenden Kandidatin für Erfolg auf der LPGA Tour. Dennoch können selbst die Besten der Amateure Schwierigkeiten haben, bei den Profis mitzuhalten.

Nach einem ruhigen Start am ersten Tag, an dem sie fünf Birdies und drei Bogeys erzielte, verbesserte sich die US-Amerikanerin tags darauf weiter. Mit einer 69er-Runde (-3), inklusive einem Eagle an der 13. Bahn, schien sie in Topform zu sein. Am Moving Day legte Zhang dann richtig los. Sie eröffnete mit einem Birdie und holte sich drei weitere auf den Löchern vier, sechs und acht, um auf insgesamt neun unter Par zu liegen. Mit einem Vorsprung von zwei Schlägen startete Zhang dann in den Finaltag. Hier schwächelte die ehemalige Amateurin anfangs, sodass sie mit ihrer Konkurrentin Jennifer Kupcho ins Stechen gehen musste. Dort überragte dann aber ihre Klasse und sie siegte in ihrem Profi-Debüt.

Top-Debüt

Bei der US-Amerikanerin lief es sogar besser als bei Tiger Woods, der nach seinem "Hello, world!"-Moment bei den Greater Milwaukee Open 1996 nur den 60. Platz belegte. Auch Legende Jack Nicklaus, der bei der LA Open 1962 auf dem geteilten 50. Rang landete, überragte sie. Zhang übertrifft auch den geteilten 3. Platz, den Stacy Lewis bei der US Women's Open erreichte, sowie den geteilten 5. Platz von Morgan Pressel beim SBS Open at Turtle Bay. Sie überstrahlt sogar den ersten Start von Michelle Wie West, welche die Gastgeberin des Mizuho Americas Open an diesem Wochenende war. Sie hat einen LPGA Tour-Titel schneller errungen als Annika Sorenstam, Lorena Ochoa und Lydia Ko. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die Karriere der noch so jungen Spielerin entwickeln wird. Die Grundlage ist nun zumindest gelegt.

PGA Tour

Viktor Hovland meisterte den schwierigsten Abschnitt im Muirfield Village und sicherte sich am Sonntag mit drei entscheidenden Putts den Sieg beim Memorial Tournament presented by Workday im Stechen gegen Denny McCarthy. Hovland beendete das Turnier mit einer 70er-Runde (-2) auf einem weiteren anspruchsvollen Kurs, der die ganze Woche über durch die Sonne ausgetrocknet war. Er erzwang das Stechen mit einem Neun-Meter-Birdie am 17. Loch - dem einzigen Birdie auf diesem Loch in der Finalrunde - und rettete sich mit einem Par am 18. Grün. Im Stechen auf der 18. schaffte es Hovland knapp auf die Vorderseite des Grüns, etwa 18 Meter vom Loch entfernt, und lochte dann mit zwei Putts zum Par ein.

Es war sein vierter Sieg auf der PGA Tour und der erste auf US-amerikanischem Boden. Dafür erhielt er einen Scheck über dreieinhalb Millionen US-Dollar und einen Handschlag von Gastgeber Jack Nicklaus. Hovlands vorherige Siege fanden zweimal in Mexiko und einmal in Puerto Rico statt.

Für McCarthy war es eine herbe Niederlage, denn er selbst ist einer der besten Putter auf der PGA Tour. Er zeigte sein Geschick, indem er entscheidende Pars rettete und an einem Tag, an dem der durchschnittliche Score knapp unter 75 lag, bogeyfrei spielen konnte.

Sein einziges Bogey kam am 18. Loch zustande - zweimal. McCarthy führte mit einem Schlag Vorsprung, als er auf der linken Seite das 18. Fairway verfehlte, den Ball auf das Fairway zurückschlug und knapp einen acht-Meter-Par-Putt zum Sieg verpasste. Im Stechen rollte sein Schlag aus dem rechten Rough etwa 45 Meter vom Grün entfernt zurück. Er pitchte auf vier Meter heran, aber der Putt traf den linken Rand und drehte sich weg. Für McCarthy war es in seinem 156. Anlauf auf der Tour bisher sein bestes Ergebnis.

Rory McIlroy ging als Führender in den Finaltag. Auch nach den ersten neun Löchern sah alles nach einem Sieg für den Nordiren aus. Allerdings knickte er auf den zweiten Neun ein und gab zu viele Schläge ab. Drei aufeinanderfolgende Bogeys bei seiner 75er-Runde warfen ihn endgültig aus dem Rennen. Eine weitere enttäuschende Leistung für den amtierenden Tour-Champion.

Scottie Scheffler beendete das Turnier mit 67 Schlägen und landete einen Schlag hinter dem Stechen auf dem dritten Platz. Durchaus bemerkenswert, da er gerade so den Cut geschafft hatte. Der Weltranglistenerste hat in diesem Jahr in seinen 13 Starts nie schlechter als auf dem zwölften Platz abgeschlossen.

Die Ergebnisse der Deutschen:

DP World Tour, Porsche European Open: Marcel Siem T2, Maximilian Kieffer T2, Freddy Schott T14, Hurly Long T33, Marcel Schneider T33, Maximilian Schmitt T59, Nicolai von Dellingshausen T59, Yannik Paul T66, Marc Hammer T69, Jannik de Bruyn T72, Nick Bachem CUT, Tim Tillmanns CUT, Tiger Christensen CUT, Yannick Schütz CUT, Maximilian Rottluff CUT, Anton Albers CUT, Velten Meyer CUT, Matti Schmid CUT und Alexander Knappe CUT
Challenge Tour, Czech Challenge: Philipp Mejow T12, Wolfgang Glawe T51, Lukas Euler T62, Felix Katzy CUT, Philipp Katich CUT, Michael Hirmer CUT, Dominic Foos CUT und Allen John CUT
Ladies European Tour, Helsingborg Open: Luisa Gudert T40, Leticia Ras-Anderica T46, Helen Tamy Kreuzer 69, Chiara Noja CUT, Patricia Isabel Schmidt CUT, Laura Fünfstück CUT, Sarina Schmidt CUT und Karolin Lampert CUT
LPGA Tour, Mizuho Americas Open: Esther Henseleit T17
Epson Tour, Champions Fore Change Invitational: Sophie Hausmann CUT
PGA Tour, The Memorial Tournament: Stephan Jäger T24
PGA Tour Champions, Principal Charity Classic: Bernhard Langer T26 und Alex Cejka T34
Korn Ferry Tour, NC Health Championship: Jeremy Paul T23 und Thomas Rosenmüller CUT

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Alex Adelsgruber

Alex Adelsgruber
Freier Redakteur

Alex Adelsgruber ist leidenschaftlicher Golfspieler und studiert derzeit Sportjournalismus an der Hochschule für angewandtes Management. Sein Heimatverein ist der Golfclub Eschenried, in dem der gebürtige Münchner seit der Jugend regelmäßig trainiert und spielt.

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