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Tour-Rückblick

McIlroy teilt gegen Ex-Captain aus

Das Duell PGA Tour versus LIV nimmt nach Jon Rahms Wechsel wieder Fahrt auf und Rory McIlroy macht eine klare Ansage in Richtung eines Ex-Ryder-Cup-Kapitäns. Dies und mehr im Tour-Rückblick.

11. Dezember 2023

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Die Golfwelt ist weiter gespalten. Dieser Eindruck erhärtet sich nach dem Blockbuster-Wechsel von Jon Rahm zur LIV Golf League. Wobei Rory McIlroy weniger die Entscheidung seines Ryder-Cup-Kollegen öffentlich kritisiert als vielmehr deutliche Worte über seinen Ex-Kapitän verliert. Der Tour-Rückblick:

Ryder Cup

Henrik Stenson (Photo by Getty Images)

Gerade, als man in den vergangenen Monaten das Gefühl hatte, die PGA-versus-LIV-Saga würde etwas an Schärfe verlieren und beide Lager kämen sich langsam näher, löste Jon Rahm mit seinem Wechsel zur Saudi-Liga neue Diskussionen aus. Der Spanier, amtierender Masters-Champion und aktuell Nummer drei der Welt, unterschrieb einen Mega-Vertrag und posierte bereits mit LIV-College-Jacke an Greg Normans Seite. Ein Abgang, der wehtut - der PGA Tour, deren treuen Mitgleidern sowie einigen Fans.

Wenn um Spieler diskutiert wird, die sich der LIV Golf League anschließen, fällt auch schnell das Stichwort Ryder Cup. Bis dato schienen europäische LIV-Spieler strikt vom Kontinentalvergleich ausgeschlossen zu werden. Während LIV in Person von Brooks Koepka auf US-Seite vertreten war, kamen die siegreichen Europäer ohne LIV-Einfluss aus. Eigentlich hätte Henrik Stenson das Team 2023 in Rom anführen sollen, als der jedoch das Lager 2022 wechselte, musste der Schwede auch sein Kapitänsamt niederlegen. Luke Donald wurde sein Nachfolger, kam, sah und siegte - und ist nun auch 2025 wieder Europas Kapitän.

Dass Rahm seine Ryder-Cup-Karriere mit seinem Wechsel beendet hat, ist fraglich. Genauso wie die USA nicht auf den mehrmaligen Major-Sieger Koepka verzichten konnte/wollte, ist auch ein Rahm höchstwahrscheinlich 2025 in Bethpage dabei. So sprach sich Rory McIlroy bereits für eine Regeländerung aus, um seinen Kumpel aus dem Baskenland im Team zu haben. Öffnet dies auch wieder die Tür für die anderen europäischen LIV-Spieler? Sehen wir nun Stenson vielleicht doch nochmal als Captain der Europäer?

Diese Frage wurde sich auch auf X (ehemals Twitter) gestellt. Golfstatistik-Guru Lou Stagner warf die Frage auf, ob McIlroy die Regeln ändern wolle, damit Stenson Kapitän werden könne. Der Nordire hatte eine klare Antwort: "Das Beste, was dem europäischen Ryder-Cup-Team 2023 passieren konnte, war der Wechsel von Henrik zu LIV!" Autsch. Deutliche Worte eines langjährigen Tour-Kollegen und mehrmaligen Ryder-Cup-Kameraden. Aus dieser Antwort lässt sich durchaus ableiten, dass McIlroy nicht übermäßig daran interessiert ist, Stenson bei der Wiedereingliederung in Europas Team zu helfen.

Erwartungsgemäß blieb McIlroys Aussage nicht unkommentiert. So antwortete unter anderem Ryder-Cup-Legende Ian Poulter mit folgenden sarkastischen Worten: "Leute, beruhigt euch .... Dies ist eine parodierter Fake-Account.. Rory McIlroy würde so etwas nicht sagen. Es ist gefälscht, das verspreche ich euch. Er ist eine Klasse für sich und würde so etwas nicht über einen Teamkollegen sagen." Mit Lee Westwood äußerte sich eine weitere Ryder-Cup-Ikone: "Schön zu sehen, dass die Saison des guten Willens in vollem Gange ist! Frohe Weihnachten!!!" Ganz offensichtlich hat der Rahm-Wechsel das Feuer im Duell PGA vs. LIV wieder entfacht. Dabei schien es sich doch gerade etwas beruhigt zu haben.

LPGA & PGA Tour

Die erste Austragung des Grant Thornton Invitationals liegt hinter uns und laut dem Siegerteam war das Mixed-Event ein voller Erfolg. "Wenn ich diese Woche Revue passieren lasse, denke ich, dass sie ein großer Erfolg war." Zugegeben, dass der Australier Jason Day nach seinem Sieg an der Seite der Neuseeländerin Lydia Ko die Premiere des inoffiziellen, von der LPGA und PGA Tour co-sanktionierten Events in guter Erinnerung behalten wird, ist angesichts des Siegs nicht verwunderlich.

Aber auch unabhängig vom Titelgewinn fiel Days Fazit äußerst positiv aus: "Ich glaube, viele der Jungs hatten diese Woche viel Spaß dabei, mit den Frauen zu spielen, und ich denke, es war eine großartige Partnerschaft zwischen der LPGA und der PGA Tour." Zum ersten Mal seit 1999 fand ein solches Turnier wieder statt: 16 Teams bestehend aus jeweils einer LPGA-Spielerin und einem PGA-Tour-Spieler. Drei Runden. Männer und Frauen Seite an Seite. Day und Ko legten die beste Team-Chemie an den Tag und gewannen am Ende knapp mit einem Schlag Vorsprung.

"Am Ende des Tages gibt es manchmal eine Trennung zwischen der PGA Tour, der LPGA Tour und anderen Touren", sagte Ko nach dem Sieg. "Aber wir spielen alle Golf. Wir alle spielen es, weil wir es lieben. Es hat uns so viele großartige Möglichkeiten und Erfahrungen gegeben." Mit Events wie diesen wolle man inspirieren und motivieren, denn: "Am Ende des Tages sind wir alle nur Golfer und versuchen, unser bestes Golf zu spielen und unsere beste Leistung zu bringen." Und dies funktioniert auch in Mixed-Turnieren, wie das Grant Thornton Invitational in Florida einmal mehr unter Beweis stellte.

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PGA Tour Champions

Die USA ist Weltmeister! Beim ersten World Champions Cup auf der PGA Tour Champions bekamen es sechs US-Champions mit sechs Europäern sowie sechs Internationalen zu tun. Über drei Tage wurde der einzigartige Wettbewerb im The Consession ausgetragen und am Ende hatten die USA hauchdünn die Nase vorne. Insgesamt sammelte das Siegerteam, angeführt von Captain Jim Furyk, der verletzungsbedingt nicht mitspielen konnte, in den 24 Matches 221 Punkte. Die Internationalen hatten nur zwei Punkte weniger auf dem Konto. Spannung war also bis zum Schluss garantiert. Europa hatte indes etwas den Anschluss verloren und kam auf 208 Punkte.

"Die Jungs haben einfach gekämpft, und zwar richtig hart", sagte Team-USA-Kapitän Furyk. "Ich freue mich einfach so sehr für sie. Es war mir eine Freude, ihr Kapitän zu sein." Der beste Spieler der Woche war Jerry Kelly mit insgesamt 61 geholten Punkten. Die Vergabe der Punkte erfolgte pro Loch (mit maximal zwei Punkten pro Lochgewinn). Die Europäer lagen nach den ersten beiden Sessions am Donnerstag noch in Führung. Die beiden Deutschen Bernhard Langer und Alex Cejka spielten in allen vier Team-Sessions zusammen und holten gemeinsam 35,5 Punkte aufs Konto. In den Einzeln am Sonntag konnte Langer beide seine Matches gewinnen.

Letzten Endes musste Europas Kapitän, Darren Clarke, aber eingestehen, dass "die internationalen Jungs und die Amerikaner einfach besser gespielt haben als wir diese Woche." Und dennoch war auch diese Event-Premiere ein voller Erfolg. "Was für eine Woche, was für ein Format. Das Ding funktioniert", lautete Ernie Els‘ Fazit.

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DP World Tour

Entscheidung vertagt: Aufgrund starker Regenfälle am Sonntag sowie Gewitterwolken über dem Leopard Creek CC musste die Finalrunde der Alfred Dunhill Championship unterbrochen werden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lagen die südafrikanischen Golfstars Louis Oosthuizen und Charl Schwartzel, beides LIV-Spieler, in geteilter Führung bei -16. Beide hatten noch elf Löcher zu gehen.

Auf Rang drei folgte Landsmann Christiaan Bezuidenhout bei -13. Erfreulich aus deutscher Sicht: Matti Schmid teilte sich Rang vier bei -11. Runde vier der Alfred Dunhill Championship wurde am Montag um 9 Uhr Ortszeit fortgesetzt.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • DP World Tour, Alfred Dunhill Championship: Matti Schmid T4 und Alexander Knappe, Maximilian Rottluff, Nick Bachem & Freddy Schott CUT
  • PGA Tour Champions, World Champions Cup: Bernhard Langer & Alex Cejka (Team Europe) 3.
  • Legends Tour, MCB Tour Championship: Thomas Gögele T13

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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