Er war sichtlich frustriert nach der zweiten Runde der Players Championship. Als Titelverteidiger angetreten scheiterte Rory McIlroy nach Runden von 79 (+7) und 75 (+3) Schlägen deutlich am Cut des mit 15 Millionen US-Dollar dotierten Prestigeturniers. Auch wenn sich der Nordire erst zum zweiten Mal in dieser PGA-Tour-Saison nicht für das Wochenende qualifizieren konnte, scheint hinter diesem Auftritt auf dem Stadium Course des TPC Sawgrass mehr zu stecken als nur ein Ausrutscher.
So sprach McIlroy von Schwungproblemen, die er auf die Jagd nach mehr Weite zurückführte. Dieses Vorhaben begann nach der US Open Ende September, wo ein gewisser Bryson DeChambeau neue Maßstäbe setzte und mit seinen Monster-Drives den ersten Major-Titel holte. "Angefangen haben die Schwungprobleme im Oktober", erklärte McIlroy bei der Players. "Ich habe mich in dieses Geschwindigkeitstraining regelrecht verbissen und so wurde mein Schwung flach, lang und ich bin zu weit rotiert."
(Rory McIlroy bei der Players Championship, Photo by Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images)
In Sachen Länge vom Tee habe ihm dieses Training in der Tat geholfen. In der "Driving Distance"-Statistik belegt der 31-Jährige Rang zwei hinter DeChambeau. "Was es jedoch meinem Schwung angetan hat, war nicht gut", so McIlroy, der nun die freien Wochen nutzen will, um wieder zu seinem alten Schwung zurückzukehren. "Das wird eine Weile dauern. Wie immer wird sich die kleinste Veränderung in deinem Schwung erst einmal komisch anfühlen. Aber ich bin nicht so weit weg."
Dass sich selbst ein vierfacher Major-Sieger vom Bryson-Hype hat anstecken lassen, zeigt einmal mehr, welch großen Einfluss der neue Superstar aus Kalifornien hat. "Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass all das nichts mit dem zu tun habe, was Bryson bei der US Open getan hat", gab McIlroy zu. "Ich denke, viele Leute haben das gesehen und sich gedacht: 'Wenn das Setup der Kurse in Zukunft so aussehen wird, dann hilft die Länge.'" Länge kann helfen. Doch sie ist sicherlich nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg. Nicht umsonst führt zur Halbzeit der Players Championship Lee Westwood vor seinem Landsmann Matthew Fitzpatrick, von denen keiner zu den Longhittern auf der Tour zählt.