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Tour-Vorschau

Ein letzter Sprung und der Masters-Test

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem ersten Major des Jahres und der Texas Open als letztes Event vor dem Masters.

30. März 2022

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Endlich. Die Major-Saison 2022 beginnt in dieser Woche in Kalifornien. Drei Deutsche sind bei der allerletzten Ausgabe des Events im Mission Hills Country Club dabei. Zudem bereiten sich etliche Spieler in Texas auf das Masters Tournament vor. Eine deutsche Legende tut dies in seiner gewohnten Umgebung. Die Vorschau:

LPGA Tour


(Patty Tavatanakit, Photo by Michael Owens/Getty Images)

Die Chevron Championship vereint Anfang und Ende zugleich. Zum einen markiert das Event den Beginn der Major-Saison 2022 im Profigolf. Zum anderen wird in Rancho Mirage, Kalifornien, das Ende einer Ära eingeläutet. Denn mit dem Einstieg des neuen Hauptsponsors wird der Austragungsort des 1972 ins Leben gerufenen Events erstmals aus dem Mission Hills Country Club verlegt. Ihren 50. Geburtstag wird die Chevron Championship 2023 auf einem noch nicht näher genannten Platz in der Gegend um Houston, Texas, feiern.

Diese Woche lebt die besondere Beziehung zwischen Event und Austragungsort also ein letztes Mal auf. Das einst als Colgate-Dinah Shore Winner’s Circle aus dem Boden gestampfte Einladungsevent und Mission Hills schienen auf ewig füreinander bestimmt zu sein. Parallelen mit dem Masters Tournament in Augusta wurden gezogen und so schmerzt die bevorstehende Trennung umso mehr. Verabschieden wird man sich ab 2023 auch von einer Tradition, deren Anfänge bis ins Jahr 1988 zurückgehen. Damals sprang Amy Alcott zur Feier ihres zweiten Sieges bei diesem Major in den Teich am 18. Grün.


(Amy Alcott und Dinah Shore, Photo by David Cannon/AllSport/Getty Images)

Bei ihrem dritten Erfolg 1991 wiederholte Alcott diesen Sprung und damals hüpfte auch Turniergründerin Dinah Shore ins Wasserhindernis des abschließenden Par 5s. Ihre erste Nachahmerin fand sich dann drei Jahre später in Donna Andrews und fortan entwickelte sich das neue Siegesritual. Einen richtigen Namen bekam der kleine Champions-Teich erst in den 2000ern, als man ihn zu Ehren des damaligen Turnierdirektors Terry Wilcox, von seinen Enkelkindern "Poppie" genannt, auf den Namen "Poppie’s Pond" taufte. Inzwischen wurde aus dem einstigen Naturteich ein regelrechtes Schwimmbad mit entsprechend gereinigtem Wasser.

Die Spielerin, die den Freudensprung bislang am häufigsten durchführen durfte, ist Annika Sörenstam. Die Hall of Famerin gewann dieses Event zwischen den Jahren 2001 und 2005 drei Mal. Titelverteidigerin ist Patty Tavatanakit, die hier in ihrer Rookie-Saison ihren ersten und bislang einzigen LPGA-Titel feierte. Müsste man auf eine Spielerin tippen, die als letzte in Poppie’s Pond springt, würde die Wahl am ehesten auf Jin Young Ko fallen. Die südkoreanische Nummer eins der Welt konnte dieses Event bereits 2019 gewinnen und holte seit Juni 2021 sechs Titel. Erst vor wenigen Wochen war Ko in Singapur erfolgreich, als sie die HSBC Women’s World Championship für sich entschied.

Deutsche Spielerinnen sind mit Esther Henseleit, Sophia Popov und Caroline Masson auch am Start. Vor allem Letztere hat gute Erinnerungen an diesen Ort, verpasste sie doch in Mission Hills noch nie den Cut und erreichte hier zwei Mal die Top Ten. In dieser Saison lief es dagegen noch nicht so rund für Masson. Bei fünf LPGA-Starts verpasste sie zwei Mal den Cut und erzielte erst ein Top-20-Ergebnis. Für Henseleit und Popov ist es die jeweils zweite Teilnahme an der Chevron Championship, die in diesem Jahr einen Preisgeldschub von 3,1 auf 5 Millionen US-Dollar erhielt. Auch noch so eine Folge des Sponsorenwechsels.

PGA Tour


(Jordan Spieth, Photo by Steve Dykes/Getty Images)

Während bei den Damen die Major-Saison bereits ins Rollen kommt, müssen die Herren noch eine Woche warten. Und so stellt sich für die Spieler die obligatorische Frage: Pause oder Spielrhythmus? Im Fall der dieswöchigen Texas Open fiel bei den meisten die Wahl auf Pause. Nur 22 Masters-Teilnehmer nutzen das Event im TPC San Antonio, um sich den nötigen Feinschliff für das Major in Augusta zu holen. Dazu zählt auch Titelverteidiger Jordan Spieth, der sich mit einem Sieg im vergangenen Jahr zu einem der Top-Favoriten auf das bevorstehende Highlight mauserte. Ähnliches dürfte auch in dieser Woche sein Ziel sein, jedoch spricht seine aktuelle Form nicht unbedingt für eine Wiederholung des Erfolgs. Bei seinen vergangenen vier Starts erreichte Spieth kein einziges Mal die Top 25.

Einen äußerst seltenen Prä-Masters-Auftritt legt Rory McIlroy hin. Das letzte Mal, das er das Turnier vor dem ersten Major des Jahres mitspielte, liegt acht Jahre zurück und so dürfte man in dieser Saison von einem neuen Ansatz sprechen, den der Nordire verfolgt. Zumal er dafür das WGC-Match Play in der vergangenen Woche ausließ. Die Texas Open im TPC San Antonio nahm McIlroy insgesamt erst einmal mit. Damals wurde er Zweiter hinter Martin Laird (2013). Nicht ganz so gute Erinnerungen an dieses Event hat Bryson DeChambeau, der hier das letzte Mal 2017 dabei war und den Cut verpasste. In dieser Woche steht sein zweiter Auftritt seit seiner längeren Verletzungspause auf dem Programm. Umso wichtiger dürfte für ihn die Texas Open als Standortbestimmung für das Masters sein.

Mit "nur" 22 Masters-Teilnehmern im Feld ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass jemand mit seinem Sieg bei der Texas Open das allerletzte Ticket nach Augusta löst. Einer der vielen Anwärter ist auch Stephan Jäger, der aber seit Anfang November auf eine Top-20-Platzierung auf der PGA Tour wartet. Die Formkurve zeigte zuletzt nach unten und auch seine Absage bei der Puntacana Corales Championship in der vergangenen Woche sprach dafür, dass der 32-Jährige nach einem anstrengenden Florida-Swing erstmal wieder seine Akkus aufladen musste. Hauptziel dürfte das Erreichen des Wochenendes sein. Auch weil Jäger bei seinen beiden bisherigen Teilnahmen an der Texas Open jeweils den Cut verpasste.

PGA Tour Champions


(Bernhard Langer, Photo by Katelyn Mulcahy/Getty Images)

Während sich manche bei der Texas Open auf das anstehende Masters vorbereiten, bringt sich Bernhard Langer bei der Rapiscan Systems Classic wieder in Schwung. Drei Wochen lang pausierte die PGA Tour Champions, um nun zu einem Event zurückzukehren, das zuletzt zwei Jahre in Folge wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Der Austragungsort ist im Vergleich zu den bisherigen Ausgaben ein anderer. Erstmals treten die Senioren im Grand Bear Golf Club in Biloxi, Mississippi, an. Das Jack Nicklaus-Design zeichnet sich durch breite von Pinienbäumen gesäumte Fairways aus, an deren Ende die Schwierigkeiten um die Grüns herum lauern.

Aufgrund von Regenschauern dürfte sich der Platz etwas länger spielen, was Langer nicht unbedingt in die Karten spielen würde. Doch dass sich der 64-Jährige eigentlich auf jedem Platz eine passende Strategie zurechtlegt, beweist er Jahr für Jahr. Allein in dieser Saison erreichte er bei allen vier Starts die Top Ten. Einmal konnte Langer auch schon wieder gewinnen und so zählt er in dieser Woche einmal mehr zu den Favoriten. Zumal er mit einem Auge bereits auf Augusta schielen dürfte. Und auch dort wird er fehlende Länge mit Course Management ausgleichen müssen.

Ladies European Tour


(Der Steenberg Golf Club, Credit: Tristan Jones/LET)

Die europäische Damentour ist bereits etwas früher an der Reihe als gewöhnlich. Die South African Women’s Open findet von Mittwoch bis Samstag statt und damit reagiert man auf die kurze Anreise von Johannesburg nach Kapstadt. Nach vier Jahren im Westlake Golf Club geht es in dieser Woche im Steenberg Golf Club um insgesamt 300.000 Euro Preisgeld. Das mit der Sunshine Ladies Tour co-sanktionierte Event lockt auch etliche deutsche Spielerinnen an. Darunter Leonie Harm, die äußerst gute Erinnerungen an dieses Turnier hat.

Harm fehlte im vergangenen Jahr nur ein Schlag auf die Siegerin Lee-Anne Pace, während Karolin Lampert geteilte Dritte wurde. Für beide war dies damals ein hervorragender Start in die Saison 2021. Auf ähnliche Top-Ergebnisse warten beide in diesem Jahr noch. Etwas anders sieht dies bei Luisa Dittrich aus, die in der vergangenen Woche geteilte 18. wurde und damit auch bei ihrem zweiten Start auf der Ladies European Tour den Cut überstand. Diese Serie will der Rookie in dieser Woche natürlich fortsetzen.

Zum Leaderboard >>>

Die Deutschen im Einsatz:

  • PGA Tour, Valero Texas Open: Stephan Jäger
  • PGA Tour Champions, Rapiscan Systems Classic: Alex Cejka und Bernhard Langer
  • Korn Ferry Tour, Club Car Championship: Thomas Rosenmüller und Jeremy Paul
  • Epson Tour, Casino del Sol Golf Classic: Sophie Hausmann und Isi Gabsa
  • Ladies European Tour, Investec South African Women’s Open: Sarina Schmidt, Karolin Lampert, Carolin Kauffmann, Verena Gimmy, Leonie Harm, Franziska Friedrich, Luisa Dittrich, Helen Tamy Kreuzer und Leticia Ras-Anderica
  • LPGA Tour, Chevron Championship: Sophia Popov, Esther Henseleit und Caroline Masson
  • Challenge Tour, Limpopo Championship: Alexander Knappe, Nick Bachem, Timo Vahlenkamp, Dominic Foos, Hinrich Arkenau, Allen John, Jonas Kölbing, Freddy Schott und Max Rottluff
  • LET Access Series, Terre Blanche Ladies Open: Chiara Noja, Anastasia Mickan, Katharina Keilich, Sandy Voss und Patricia Isabel Schmidt

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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