Li erobert Eichenried

Der Chinese Haotong Li war an den vier Tagen der BMW International Open auf dem Platz des Golfclub München Eichenried der alles überragende Spieler. Der Asiate beendete das DP World Tour-Turnier vor den Toren Münchens mit sagenhaften 266 Schlägen (-22) und gewann im abschließenden Playoff gegen den schlaggleichen Thomas Pieters spektakulär.

Zwar musste der 26-jährige Chinese am Finaltag nach einem kurzen Durchhänger noch um den Sieg zittern. Aber im Stechen setzte sich der zwischenzeitlich um den Turnierrekord von 27 Schlägen unter Par spielende Li nach einem sensationellen 15-Meter-Putt gegen Pieters durch, der in Runde vier eine starke Aufholjagd gestartet hatte. "Es ist nicht in Worte zu fassen", sagte Li nach seinem ersten Turniertitel auf deutschem Boden.

Wow! ??

Haotong Li wins in style. One of the best putts he will hit in his career!#BMWInternationalOpen pic.twitter.com/1SeNxC9qa9

— DP World Tour (@DPWorldTour) June 26, 2022

Von Dellingshausen bester Deutscher

Bester unter den acht in den Finalrunden mitspielenden Deutschen wurde Nicolai von Dellingshausen. Der 29-Jährige erzielte zusammen mit Lebensgefährtin Ilka an der Tasche in seiner zweiten Saison auf der DP World Tour sein bestes Ergebnis und schloss mit 271 Schlägen (-17) und starken Tee Shots als geteilter Fünfter ab. "Ich will unbedingt im November das Finale in Dubai spielen. Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagte von Dellingshausen.

Der zweite Deutsche in den Top 15 war am Ende Marcel Schneider. Der 32-Jährige aus Baden-Württemberg erreichte beim Finale mit einem Score von 66 (-6) inklusive vier Birdies und einem Eagle das Clubhaus und konnte sich nach 275 Schlägen (-13) über den geteilten 15. Rang freuen.

Kieffer und Kaymer fallen nach starkem Auftakt ab

Für die weiteren sieben deutschen Golfprofis in der Finalrunde fiel das Wochenende in Eichenried ganz unterschiedlich aus. Vor allem der an den ersten beiden Tagen gut aufgelegte Max Kieffer, dem am ersten Tag ein sensationeller Albatros gelungen war, konnte seine starken Vorstellungen in den letzten beiden Runden nicht mehr wiederholen.

Eine 72er-Runde (Par) am Finaltag bedeutete für Kieffer insgesamt 277 Schläge (-11) und ein ordentlicher Mittelfeldrang (T26), mit dem der 32-jährige Rheinländer gut leben konnte. "Es war eine sehr schöne Woche und es hat Spaß gemacht mit den Zuschauern", zog Kieffer Bilanz.

Martin Kaymer indes erreichte keine Top-Platzierung. Der zweimalige Major-Champion landete im Mittelfeld. Einen niedrigen Score von 66 (-6) zum Auftakt konnte der Rheinländer an den weiteren drei Tagen nicht annähernd wiederholen. Das Ergebnis von 279 Schlägen (-9) stellte den ehemaligen Weltranglistenersten nicht ganz zufrieden.

"Ich hätte gerne heute noch eine Chance gehabt, vorne mitzuspielen. Aber dafür habe ich leider Freitag und Samstag nicht gut genug gespielt. Aber es war eine tolle Woche und ich bin immer froh, hier in München spielen zu können und hoffe, dass es auch in Zukunft so bleiben wird", sagte Kaymer.