ANZEIGE
Tour-Vorschau

Mit ordentlich Wut im Bauch

Die Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der Irish Open im K Club sowie Events auf der LPGA und Ladies European Tour.

06. September 2023

Artikel teilen:

Eine Mischung aus Schock, Traurigkeit und Wut habe Adrian Meronk nach der Absage von Ryder-Cup-Kapitän Luke Donald verspürt. Dabei habe der Pole doch eigentlich alles getan, um einen Platz im europäischen Team verdient zu haben. Viel Zeit zum Trübsal blasen bleibt ihm nicht. In Irland tritt er als Titelverteidiger an. Die Tour-Vorschau:

DP World Tour

Adrian Meronk (Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Montag war der Tag, auf den viele Top-Spieler aus Europa hingefiebert haben. Luke Donald verkündete seine sechs Captain’s Picks und dem Engländer standen jede Menge potentielle Ryder-Cup-Teilnehmer zur Auswahl. Einer der heißesten Kandidaten war Adrian Meronk. Der Pole gewann in den vergangenen 15 Monaten drei Turniere auf der DP World Tour, darunter die Italian Open im Marco Simone Golf & Country, also jenem Platz, auf dem Ende September der Ryder Cup stattfindet (hier geht's zum Hintergrundbild >>>). Man hätte annehmen können, Meronk hätte genügend Argumente gesammelt, um Teil des Teams zu sein. Zumal er Rang drei im DP World Tour Ranking belegt.

Doch Donald zog dem 30-jährigen, gebürtigen Hamburger sechs andere Spieler vor (Ludvig Aberg, Shane Lowry, Tommy Fleetwood, Nicolai Höjgaard, Sepp Straka und Justin Rose, hier geht's zur Team-Übersicht >>>). Als Meronk nach dem Omega European Masters einen Anruf vom Kapitän erhielt, erwartete er positive Nachrichten. "Ich habe mit einem Anruf gerechnet, weil sie mir gesagt haben, dass sie auf jeden Fall anrufen würden, und um ehrlich zu sein, war ich in ziemlich guter Stimmung", sagte der Pole, der die bittere Absage bekam, als er gerade im Zug saß. "Ich habe von ihm (Donald) gehört, dass es auch für ihn schwer war, aber um ehrlich zu sein, als er sagte, dass ich nicht mitkomme, habe ich irgendwie aufgehört zuzuhören."

Meronk gab zu, dass er ungern in Donalds Lage gewesen wäre, aber trotzdem hätte ihn die Nachricht schockiert. "Ich dachte, ich hätte genug getan, um in diesem Team zu sein, aber es ist, wie es ist. Ich wünsche ihnen viel Glück und werde mich einfach auf mein Spiel konzentrieren und weitermachen." Sicherlich würde Meronk gerne in dieser Woche beweisen, dass es eine falsche Entscheidung war, ihn zuhause zu lassen. Bei der Irish Open tritt er als Titelverteidiger an - und dies tut er mit ordentlich Wut im Bauch: "Es war eine emotionale Zeit für mich, um ehrlich zu sein, von Schock über Traurigkeit bis hin zu Wut, und jetzt versuche ich, dies in Motivation für diese Woche umzuwandeln."

Doch Meronk war nicht der einzige enttäuscht zurückgelassene Ryder-Cup-Kandidat. Auch der Deutsche Yannik Paul hatte auf eine Wildcard gehofft. Als Vierter des European Team Rankings fehlten ihm nur wenige Punkte auf den Schotten Robert MacIntyre, der in Rom dabei sein wird. Mit einer Top-Drei-Platzierung vergangene Woche in der Schweiz hätte Paul das Ticket gelöst. Für den 29-Jährigen sprang jedoch nur der geteilte 20. Rang bei raus und damit lag sein Schicksal in Donalds Händen. Dass er keine Wildcard erhielt, ließ auch ihn nicht kalt. Bei Twitter schrieb er: "Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich es nicht in die Mannschaft geschafft habe. Wenn man 90 Prozent der Zeit auf dem dritten Platz liegt, will man auch im Team sein."

Mit dem "dritten Platz" meinte er seinen Platz in eben jenem European Points Ranking. Hier wurde er erst vor wenigen Wochen von MacIntyre überholt. Doch Paul zeigte sich auch selbstkritisch und weiß, dass er seine Qualifikation in der eigenen Hand hatte. "Ich habe die letzten Events einfach nicht gut genug gespielt, um mir diesen Platz zurückzuholen." Wie Meronk wird auch der gebürtige Frankfurter in Irland gerne zeigen wollen, dass Donald doch besser auf ihn gesetzt hätte. Ab jetzt heißt es für Meronk, Paul und die weiteren Enttäuschten: 2025 steht der nächste Ryder Cup an und da soll dann kein Anruf vom Kapitän die Stimmung trüben.

Die Irish Open steht generell im Zeichen des Ryder Cups. Auch wenn die Qualifikationsphase beendet ist, versprüht das traditionsreiche Event jede Menge Ryder-Cup-Flair. Hierfür ist unter anderem der Austragungsort verantwortlich. Zum ersten Mal seit 2016 findet die Irish Open wieder im K Club statt. Hier gastierten die besten Spieler der USA und Europas 2006 das bislang einzige Mal in der Geschichte des Ryder Cups in Irland. Den letzten Irish-Open-Titel im K Club holte Rory McIlroy, der in dieser Woche einer von drei aktuellen Ryder-Cup-Spielern im Feld ist (Shane Lowry, Tyrrell Hatton).

Aus Deutschland sind neben Paul neun weitere Profis dabei: Marcel Siem, Maximilian Kieffer, Nick Bachem, Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Matti Schmid, Alexander Knappe und Freddy Schott.

LPGA Tour

Lexi Thompson (Photo by Steve Dykes/Getty Images)

Bei den Damen steuert alles in Richtung Solheim Cup zu. Die Kroger Queen City Championship in Cincinnati ist das letzte LPGA-Event vor dem großen Highlight in Spanien. Acht Spielerinnen aus dem US-Team nehmen den letzten Härtetest mit. Darunter auch Lexi Thompson, die zuletzt vier Cuts in Folge verpasste. Ihr letzter Sieg liegt bereits vier Jahre zurück und sie gilt ein wenig als das große Sorgenkind bei den US-Amerikanerinnen. Aktuell hätte Thompson nicht mal ihre LPGA-Tourkarte für die kommende Saison sicher. Anders sieht dies beispielsweise bei Rose Zheng aus, die ebenfalls im Kenwood CC abschlägt. Der Youngster holte Anfang Juni gleich bei ihrem ersten LPGA-Start als Profi den Titel.

Mit Ally Ewing tritt eine weitere Solheim-Cup-Spielerinnen aus den USA als Titelverteidigerin an. Zudem sind die beiden amtierenden Major-Siegerinnen Allisen Corpuz, ebenfalls beim Solheim Cup dabei, sowie Ruoning Yin aus China am Start. Neben den vielen internationalen Topstars jagen auch vier Deutsche den Siegerpreisscheck in Höhe von 300.000 US-Dollar: Esther Henseleit, Polly Mack, Aline Krauter und Olivia Cowan. Letztere überzeugte in den vergangenen Wochen mit mehreren Top-20 Ergebnissen.

Ladies European Tour

Anne Van Dam (Credit: Tristan Jones / LET)

Lange hat es gedauert: Nach knapp 40 Jahren ist der Hilversumsche Golf Club wieder Gastgeber eines LET-Events. Das letzte Mal war er dies 1986 für die Dutch Ladies Open der Fall. In dieser Woche wird die Siegerin der Big Green Egg Open gesucht. Wem die Heimfans die Daumen drücken, dürfte klar sein. Die Niederländerin Anne Van Dam jagt ihren insgesamt sechsten LET-Titel und hofft, eine Reaktion auf die Enttäuschung aus der vergangenen Woche zu zeigen. Dort unterlag sie im Playoff gegen die Dänin Smilla Tarning Soenderby, nachdem kurz zuvor ihr Driver zu Bruch gegangen war (hierzu mehr >>>).

Als eine der Top-Favoritinnen geht Dikscha Dagar aus Indien in die Woche. Mit einem Sieg in den Niederlanden würde sie die Führung in der Saisonwertung übernehmen. Zuletzt erreichte sie zwei Mal in Folge die Top Ten. Mit Anna Nordqvist verteidigt eine europäische Solheim-Cup-Spielerin ihren Titel bei der Big Green Egg Open. Im vergangenen Jahr triumphierte die Schwedin, die beim Kontinentalvergleich in Andalusien gleichzeitig als Vize-Kapitänin agieren wird, mit einem Schlag Vorsprung im Rosendaelsche Golf Club. Als 38. der Weltrangliste ist Nordqvist die bestplatzierte Spielerin im Feld.

Aus Deutschland nehmen zehn Damen teil: Helen Briem, Patricia Isabel Schmidt, Sophie Witt, Laura Fünfstück, Alexandra Försterling, Helen Tamy Kreuzer, Karolin Lampert, Luisa Gudert, Leticia Ras-Anderica und Leonie Harm. Schmidt rangiert nach ihrem ersten LET-Sieg in diesem Jahr auf Rang zwei im Rennen um die Auszeichnung "Rookie des Jahres". Die Amateurin Briem erhielt eine Einladung, nachdem sie im August die R&A Girls Amateur Championship gewonnen hatte. Für sie ist es der erste Start bei einem regulären LET-Event.

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • LPGA Tour, Kroger Queen City Championship: Esther Henseleit, Polly Mack, Aline Krauter und Olivia Cowan
  • Ladies European Tour, Big Green Egg Open: Helen Briem, Patricia Isabel Schmidt, Sophie Witt, Laura Fünfstück, Alexandra Försterling, Helen Tamy Kreuzer, Karolin Lampert, Luisa Gudert, Leticia Ras-Anderica und Leonie Harm
  • DP World Tour, Irish Open: Marcel Siem, Yannik Paul, Maximilian Kieffer, Nick Bachem, Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Matti Schmid, Alexander Knappe und Freddy Schott
  • Challenge Tour, Challenge de Espana: Maximilian Rottluff, Dominic Foos, Allen John, Jannik de Bruyn, Anton Albers und Velten Meyer
  • PGA Tour Champions, Ascension Charity Classic: Alex Cejka und Bernhard Langer
  • LET Access Series, Rose Ladies Open: Sarina Schmidt, Lara Ok, Verena Gimmy und Carolin Kauffmann

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den JW-Player zu laden!

Wir verwenden den JW-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform
Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den ParOne-Player zu laden!

Wir verwenden den ParOne-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform


Ähnliche Artikel

ANZEIGE