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Tour-Vorschau

Alles zur 121. US Open

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem dritten Herren-Major des Jahres, der US Open in Torrey Pines.

16. Juni 2021

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Es ist wieder Major-Woche und natürlich gehen daher alle Blicke nach Kalifornien. Genauer gesagt an die Pazifikküste von San Diego, wo zum zweiten Mal in der Geschichte eine US Open in Torrey Pines stattfindet. Was erwartet die Spieler? Wer sind die Favoriten? Und wird erneut Geschichte geschrieben? Die Vorschau gibt Antworten:

US Open

Beginnen wir mit den harten Fakten zur 121. US Open. Stattfinden tut sie vom 17. bis 20. Juni auf dem Torrey Pines South Course, einem 6.997 Meter langen Par 71 (35-36). Das insgesamt ausgeschüttete Preisgeld beträgt 12,5 Millionen US-Dollar, womit die US Open das am zweithöchstdotierte Golfturnier der Welt ist - nach der Players Championship mit 15 Millionen US-Dollar. Selbst wer den Cut verpasst, darf sich über eine 10.000 US-Dollar Aufwandsentschädigung freuen. Auf den Gewinner wartet ein Siegerscheck in Höhe von 2,25 Millionen US-Dollar. Diesen sicherte sich im vergangenen Jahr Bryson DeChambeau, der in der damals im September in Whistlings Straits ausgetragenen Ausgabe gefühlt einen anderen Platz spielte als seine Konkurrenz.


(Bryson DeChambeau bei der US Open 2020, Photo by Gregory Shamus/Getty Images)

DeChambeau überflügelte alle anderen mit seiner schieren Kraft und Länge vom Tee. Die weiten Abschläge kombiniert mit der hohen Schlägerkopfgeschwindigkeit, um die Bälle auch aus dem dichten Rough auf die Grüns zu befördern, katapultierten den "Professor" zu einem Sechs-Schläge-Vorsprung und dem einzigen Ergebnis unter Par. Dass sich in dieser Woche eine ähnliche One-Man-Show abspielt, ist nicht ausgeschlossen. Jedoch kommt in Torrey Pines ein Faktor hinzu, der das Feld wieder etwas zusammenrücken lässt. Eine der größten Herausforderungen auf dem direkt am Pazifik gelegenen Platz sind nämlich die aus "Poa annua"-Gras bestehenden Grüns, die obendrein nicht zu den größten auf der Tour zählen. Wer mit einem kalten Putter nach San Diego reist, muss eine hohe Stresstoleranz mitbringen und wird definitiv nichts mit dem Sieg zu tun haben - egal wie weit man seinen Ball haut.

Mehr zum Platz der diesjährigen US Open finden Sie hier >>>

Geht es nach den Buchmachern zählt Titelverteidiger DeChambeau zu den Top-Favoriten auf den Sieg beim dritten Major des Jahres. Ganz vorne in den Listen thront jedoch Jon Rahm, der rechtzeitig zum Highlight in Torrey Pines aus seiner Corona-Zwangspause zurückkehrt. Der Spanier musste beim Memorial nach drei Runden in Führung liegend aufgeben, da sein COVID19-Test positiv ausfiel. Bis dahin war er dominierende Mann und keiner zweifelte daran, dass die ehemalige Nummer eins der Welt seinen sechsten PGA-Tour-Sieg feiern würde. Rahm wird also mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch in Torrey Pines abschlagen. Hinzukommen gute Erinnerungen an diesen Ort. 2017 gewann er hier die Farmers Insurance Open und 2020 wurde er Zweiter. "Rahmbo" ist bereit für seinen ersten Major-Sieg.


(Brooks Koepka und Dustin Johnson, Photo by Sam Greenwood/Getty Images)

Hinter Top-Favorit Rahm folgt mit Dustin Johnson die aktuelle Nummer eins der Weltrangliste. Der amtierende FedExCup-Champion fand pünktlich zu seiner Form zurück und beendete die Generalprobe im Congaree Golf Club unter den besten Zehn. Zudem weiß Johnson, wie man eine US Open nach Hause bringt. 2016 gewann er im Oakmont Country Club mit drei Schlägen Vorsprung. Bei der selben Quote wie DeChambeau liegen Brooks Koepka, der bereits zwei US-Open-Titel holte (2017, 2018), und Xander Schauffele, der wie Rahm noch auf seine Major-Entjungferung wartet. Schauffele ist gebürtiger Kalifornier und ging nur unweit von Torrey Pines zur Schule. Ein guter Ort also für seinen großen Durchbruch.

Mehr zum Teilnehmerfeld sowie die wichtigsten Startzeiten finden Sie hier >>>

Bleiben wir doch noch kurz bei den Wettquoten, um zu zwei der drei deutschsprachigen Spielern im Feld überzuleiten. Laut den Buchmachern haben nämlich Bernd Wiesberger und Martin Kaymer die identischen Chancen auf den Titel. Beide werden bei einer Quote von 251,00 Euro geführt (bei 1,00 Euro Einsatz). Die Vorbereitung beider Spieler war jedenfalls vergleichbar. Sowohl Wiesberger als auch Kaymer waren zuletzt bei der Porsche European Open in Winsen (Luhe) im Einsatz und auch wenn sich die Green Eagle Golf Courses nicht am US-Open-Setup messen lassen, war die Woche nicht der schlechteste Major-Test. Auf der European Tour war man sich einig, dass dies der bislang schwerste Kurs war, den man in diesem Jahr spielte. Schon dort waren also Geduld und das Verkraften von Rückschlägen gefragt. Mit ähnlichen Emotionen muss man auch in Torrey Pines rechnen.


(Martin Kaymer bei der US Open 2014, Photo by Mike Ehrmann/Getty Images)

Für Wiesberger, der bei der Porsche European Open geteilter 40. wurde, nachdem er eine Woche zuvor seinen Titel in Dänemark erfolgreich verteidigt hatte, ist es die siebte Teilnahme an einer US Open. Das beste Ergebnis feierte er 2017 mit einem geteilten 16. Platz. Kaymers beste Platzierung bei einer US Open dürfte allen hinlänglich bekannt sein. Seit seinem Erfolg 2014 sprangen jedoch lediglich zwei geteilte 35. Plätze (2017, 2019). In Winsen verpasste er zudem den Cut und so dürfte Kaymers eigene Erwartungshaltung nicht die größte sein. Dafür fehlt es aktuell einfach an der nötigen Form. Was dem Deutschen jedoch niemand nehmen kann, sind die unvergessenen Erinnerungen an seinen zweiten Major-Sieg vor sieben Jahren.

Der zweite Deutsche im Feld ist Matthias Schmid, der ebenfalls bei der Porsche European Open Turniererfahrung sammelte, um bestmöglich für das große Saisonhighlight gewappnet zu sein. Bei dem 22-jährigen Amateur steht ganz klar die unvergessliche Erfahrung im Vordergrund.

Mehr zum historischen US-Open-Triumph von Martin Kaymer finden Sie hier >>>

Eine mögliche Geschichte muss dann aber doch noch thematisiert werden. Stichwort: Karriere-Grand-Slam. Dieser steht nämlich noch immer auf Phil Mickelsons Agenda. Der 51-Jährige, der bei der PGA Championship auf Kiawah Geschichte schrieb, als er als ältester Spieler aller Zeiten ein Major gewinnen konnte, sehnt sich zutiefst nach einem Erfolg bei der US Open. Sechs Mal wurde er bei diesem Turnier schon Zweiter - so oft wie kein anderer Spieler - und trotz seines jüngsten Husarenritts wäre ein Triumph in dieser Woche eine Riesenüberraschung.


(Bryson DeChambeau und Phil Mickelson, Photo by Ezra Shaw/Getty Images)

Daran dürfte auch der Fakt nichts ändern, dass Mickelson schon drei Mal in Torrey Pines gewinnen konnte und die letzte US Open auf diesem Platz in den Top 20 beendete. "Lefty" gab selbst zu, dass ihm Torrey Pines längst nicht mehr so liegt wie früher. Nur ein Top Ten bei seinen letzten zwölf Auftritten hier bestätigen dies. Doch sind wir mal ehrlich: Wer hatte Mickelson denn vor der PGA Championship auf dem Zettel?

Mehr zu Phil Mickelsons Vorbereitung auf die US Open finden Sie hier >>>

Wie schon bei der PGA Championship werden auch wieder bei der US Open eine limitierte Anzahl an Zuschauern auf die Anlage gelassen. Voraussetzung ist, dass man sich bereits eine Impfdosis hat spritzen lassen. "Im vergangenen Jahr haben wir die Energie der Fans vermisst", so John Bodenhamer, Chef der USGA-Meisterschaften.


(Phil Mickelson bei der PGA Championship 2021, Photo by Keyur Khamar/PGA TOUR via Getty Images)

Bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen den Ansturm der Fans besser im Griff haben als noch bei der PGA Championship, als Mickelson förmlich von der Zuschauertraube verschluckt wurde. Dann steht einer spannenden und vor allem stimmungsvollen US Open nichts im Weg - mit vielleicht auch neuen Rekorden.

Mehr zu den besten Rekorden bei der US Open finden Sie hier >>>

Turniere abseits der US Open

Wie man es von einer solchen Major-Woche gewohnt ist, stellt die US Open das restliche, parallel stattfindende Turniergeschehen etwas in den Schatten. Viele Touren legen eine wohlverdiente Pause ein, um auch nicht mit dem großen Golf-Highlight zu konkurrieren. Doch gerade aus deutscher Sicht lohnt sich ein kurzer Blick auf das, was abseits der Meisterschaften in Torrey Pines ansteht:

Auf der LPGA Tour findet die Meijer LPGA Classic statt, ein Turnier, das 2014 erstmals ausgetragen und seitdem zwei Mal von der Kanadierin Brooke Henderson gewonnen wurde. Bei dem mit 2,3 Millionen US-Dollar dotierten Event im Blythefield Country Club sind mit Esther Henseleit, Sophia Popov und Caroline Masson auch drei Deutsche am Start. Die Woche in Michigan ist der letzte Test, bevor es zur KPMG Women’s PGA Championship nach Georgia geht.

Auf der Challenge Tour wird bereits seit Dienstag die Challenge de Espana ausgespielt. Das Event folgte direkt im Anschluss auf die Challenge de Cadiz und findet ebenfalls im Iberostar Real Club de Golf Novo Sancti Petri statt. Nach der ersten Runde lag Moritz Lampert als bester Deutscher auf einem geteilten zwölften Rang (-4). Hurly Long, der in der vergangenen Woche Zweiter wurde, startete mit einer 71 (-1).

Nachdem die gesamte vergangene Saison der Legends Tour wegen Corona abgesagt werden musste, spielen die europäischen Senioren in dieser Woche ihr erstes Turnier in Europa seit dem Senior European Masters im Oktober 2019. Bei der European Legends Links Championship fungiert Ian Woosnam als Gastgeber und mit Markus Brier tritt auch ein Österreicher im Trevose Golf & Country Club in Padstow an.

Die Deutschen im Einsatz:

  • US Open: Martin Kaymer und Matthias Schmid
  • Challenge Tour, Challenge de Espana: Hurly Long, Philipp Mejow, Marcel Siem, Jonas Kölbing, Dominic Foos, Thomas Rosenmüller, Hinrich Arkenau, Moritz Lampert, Alexander Knappe und Allen John
  • Korn Ferry Tour, Wichita Open: Max Rottluff
  • LPGA Tour, Meijer LPGA Classic: Esther Henseleit, Caroline Masson und Sophia Popov

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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