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Sport

Höchste Zeit für Golfer!

Deutschland sucht seine Sportler des Jahres 2020. Wir haben uns entschieden - für Popov und Langer.

20. November 2020

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Wer wird Sportler des Jahres? Bitte nicht gleich wieder gendertechnisch ausflippen; natürlich wird auch die Sportlerin des Jahres gewählt. Die Mannschaft des Jahres ebenso. In der Mail, die jüngst an die Sportjournalisten der Fußball-Nation Deutschland (sind wir das seit dem 0:6-Debakel gegen Spanien noch?) rausging, heißt es nun mal im Titel und im Briefkopf "Sportler des Jahres".

Die Internationale Sport-Korrespondenz Stuttgart (ISK) und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) bitten alle Sportjournalisten und VDS-Mitglieder zur 74. Wahl "Sportler des Jahres". Die Zunft möge ihre Stimme online bis zum 5. Dezember abgeben. Die Proklamation findet am 20. Dezember in Baden-Baden statt, das ZDF überträgt wie gewohnt.

Wer dann weiterliest, dem wird unmissverständlich klar, wer in diesem Jahr die Wahl zum "Sportler des Jahres" - weiblich wie männlich – gewinnen müsste, denn im Schreiben von ISK und VDS steht: "In einem ungewöhnlichen Jahr stehen die Persönlichkeiten noch mehr im Mittelpunkt. Athletinnen und Athleten, die durch Motivation anderen in der Krise halfen. Und selbst bei den wenigen Wettkämpfen zeigten, dass auch Heimtraining Früchte tragen kann."

Gesucht werde ein Vorbild. "Ob Dauerbrenner, Allrounder, Newcomer, Sportler mit und ohne Handicap, von denen viele nun das neue Ziel Tokio 2021 anvisieren", heißt es da. Wir legen uns fest: Bei den Männern muss Bernhard Langer, bei den Frauen Sophia Popov gewinnen. Er, Langer, hat beim Masters 2020 Geschichte geschrieben, weil er im Alter von 63 den Cut geschafft hat. Rekord. Sie, Popov, hat für das sportliche Sommermärchen 2020 gesorgt, als sie die British Open gewann. Eine deutsche Majorsiegerin! Hat es vorher noch nie gegeben.

Popov und Langer. Beide bringen enorm schlagkräftige Argumente in ihre Bewerbungsmappe. Und das nicht nur aus der Sicht eines Golfers. Beide erfüllen allein durch ihre Geschichten hinter den sportlichen Erfolgen die Kriterien. Sie sind Persönlichkeiten, die gerade im ungewöhnlichen Pandemie-Sportjahr 2020 Motivation und Hoffnung transportieren. Okay, das tun viele andere Sportler auch.

Leon Draisaitl zum Beispiel, der als erster Deutscher in der NHL zum besten Eishockeyspieler der Welt gekürt wurde. Oder Leichtathletin Malaika Mihambo. Die Weitspringerin lieferte nicht nur eine Weltjahresbestleistung, sondern engagierte sich in der Krise vorbildlich für Vereinssport und Kinder. Solche Kriterien sind nun wichtiger denn je. Endlich. Übrigens: Es wird auch die Mannschaft des Jahres gewählt. Jogis Jungs dürften als Kandidat diesmal ausfallen.

Immerhin hat es Sophia Popov in die Vorschlagsliste von ISK und VDS geschafft. Hinter ihrem Namen steht: "Der 27-Jährigen drohte aufgrund von gesundheitlichen Problemen bereits das Karriere-Aus. Sie ließ sich nie unterkriegen und feierte mit dem Sieg bei den British Open den ersten Erfolg einer deutschen Spielerin bei einem Major-Turnier." Dass Bernhard Langer nicht in diesen Listen auftaucht, dürfte damit zusammenhängen, dass das Papier zum Versand an die Redaktionen vor dem Masters fertig war, das 2020 wegen Corona ausnahmsweise im November stattfinden musste. Langers Masters-Rekord hat es aber bereits in die Rubrik Short Messages auf der Seite "Sportler des Jahres" geschafft.

Wir haben uns entschieden und präsentieren unsere Sieger in obiger Galerie. Klar wissen wir, dass es Golfer sind - und die haben es in Deutschland für gewöhnlich schwer. Vielleicht stehen die Chancen aber gerade im Jahr 2020, in dem die Pandemie für zahlreiche Ausfälle (Olympia, Fußball-EM, Leichtathletik-WM, Wimbledon etc.) gesorgt hat, so gut wie nie zuvor. Noch nie waren ein Golfer bzw. eine Golferin Sportler des Jahres in Deutschland. Höchste Zeit.

2010 wurde Martin Kaymer in diesem Wettbewerb Dritter - hinter Rennfahrer Vettel (1.) und Tischtennis-Ass Timo Boll (2.). 2014 wurde Kaymer Vierter hinter Diskuswerfer Robert Harting, dem Nordischen Kombinierer Eric Frenzel (2.) und dem Rodler Felix Loch (3.). Wir legen uns fest: 2020 ist das Jahr der deutschen Golfer. Wenn nicht jetzt, wann dann? Bis 5. Dezember können die Sportjournalisten wählen. Wir sind gespannt.

Thomas Kirmaier

Thomas Kirmaier
Freier Redakteur

Früher Eishockey, jetzt Golf. Arbeitet als freier Redakteur u.a. für den Deutschen Golf Verband. Golferische Homebase: Bad Griesbach.

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