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Tour-Rückblick

Deutsche Bestleistungen und ein Kaymer-Gerücht

Gleich auf mehreren Touren spielen deutsche Profis vorne mit und Martin Kaymer wird mit einem Start bei der neuen Saudi League in Verbindung gebracht. Der Rückblick aufs Wochenende.

09. Mai 2022

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Ein dramatischer Finalsonntag mit einigen spannenden Titelkämpfen liegt hinter uns. Und auch aus deutscher Sicht wurde gleich mehrmals mitgefiebert. Für einen Sieg reichte es letztlich zwar nicht, aber immerhin konnten einige deutsche Bestleistungen gefeiert werden. Zudem tauchte ein Bericht auf, demzufolge Martin Kaymer bald auf einer anderen Tour abschlägt. Der Rückblick:

PGA Tour


(Stephan Jäger, Photo by Hector Vivas/Getty Images)

Persönliche Bestleistung für Stephan Jäger! Bei der Wells Fargo Championship knüpfte der mehrmalige Korn-Ferry-Tour-Champion an seine zuletzt ansteigende Form an und durfte sich über sein erstes Top-Ten-Ergebnis seiner PGA-Tour-Karriere freuen. In Potomac, Maryland, glänzte der Münchner mit einer 66 (-4) am vierten Tag und verbesserte sich damit auf den geteilten sechsten Rang bei -3. Bei keinem seiner 81 vorherigen Auftritten in Liga eins erzielte Jäger ein besseres Resultat. Enorm wichtig war diese Woche auch im Hinblick auf die Saisonwertung. Hier machte der 32-Jährige einen Sprung unter die Top 125, womit er Stand jetzt für die FedExCup-Playoffs qualifiziert wäre und die PGA-Tour-Karte für die kommende Spielzeit sicher hätte.

Den Sieg bei der Wells Fargo Championship im TPC Potomac holte sich der US-Amerikaner Max Homa. In einem engen Titelkampf mit Landsmann Keegan Bradley hatte letztlich der Kalifornier seine Nerven besser im Griff und durfte sich über seinen vierten Titel auf der PGA Tour freuen. Bradley hatte vor der Finalrunde noch zwei Schläge Vorsprung auf Homa, kassierte jedoch auf der zweiten Bahn ein Doppel-Bogey und kam auch auf den Back Nine nicht wirklich in Tritt.

Homa ist nun nach Scottie Scheffler, Sam Burns, Cameron Smith und Hideki Matsuyama der fünfte Spieler, der in dieser Saison schon mehrere Siege feiern konnte. "Es ist ein besonderer Tag für mich", sagte der 31-Jährige. "Ich habe einfach das Gefühl, dass das Leben gut ist und ich gutes Golf spiele." Bradley teilte sich Platz zwei mit Cameron Young und Matt Fitzpatrick. Rory McIlroy wurde Fünfter.

Anmerkung: Der in unserer Vorschau thematisierte Longhitter Brandon Matthews schlug seine Drives im Durchschnitt zwar knapp 285 Meter weit, scheiterte nach einer 77 (+7) an Tag zwei jedoch am Cut. Vor allem auf den Grüns verlor das Korn-Ferry-Tour-Mitglied etwa zwei Schläge auf den Rest des Feldes. Und damit bewahrheitete sich in einmal mehr die Golfweisheit: "Drive für die Show und putte für das Geld."

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Korn Ferry Tour


(Jeremy Paul, Photo by Mike Mulholland/Getty Images)

Mit zwei Zählern Rückstand auf die Spitze ging Jeremy Paul in die Finalrunde der Simmons Bank Open in College Grove, Tennessee. Der Frankfurter spielte erstmals in seiner Karriere um den Titel bei einem Event der Korn Ferry Tour mit. Und die Aufregung war ihm durchaus anzumerken. Ein früher Fehler auf der Drei, dem schwierigsten Loch des Platzes, hatte ein Doppel-Bogey zur Folge und somit verlor der Rookie den Anschluss zu den Führenden.

Doch Paul blieb cool, notierte im weiteren Verlauf der Finalrunde drei Birdies und kämpfte sich somit zurück unter die Top Fünf. Am Ende sprang das beste Resultat seiner noch jungen Korn-Ferry-Tour-Karriere heraus, dank dem er sich auf den 41. Platz im Saisonranking verbesserte.

Am Ende hatte Paul als geteilter Fünfter (-13) drei Schläge Rückstand auf den Gewinner Brent Grant aus den USA, der sich seinen ersten Titel auf der Tour mit einem Birdie auf der letzten Bahn sicherte.

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Martin Kaymer


(Martin Kaymer beim Saudi International 2021, Photo by Andrew Redington/WME IMG/WME IMG via Getty Images )

Wie die britische Zeitung The Telegraph erfahren haben will, plant Martin Kaymer einen Start beim ersten LIV Golf Invitational Series Event. Das vom 9. bis 11. Juni im Centurion Golf Club in England ausgetragene Turnier findet eine Woche nach der Porsche European Open in Hamburg statt. Dieses Vorhaben des Deutschen würde sich mit Greg Normans Aussagen decken, der vor einigen Wochen die Zusagen von zwei ehemaligen Weltranglistenersten sowie einigen Ryder-Cup-Helden ankündigte. Da mit Lee Westwood bereits ein Spieler dieses Profils sein Interesse offiziell bestätigte, konnte man nur mutmaßen, wer denn die zweite Ex-Nummer-eins ist, die der Organisator der LIV Golf Series von seinem kontrovers diskutierten Vorhaben überzeugen konnte.

Neben Kaymer und Westwood dürfte sich auch Sergio Garcia ernsthaft mit der Saudi-Tour beschäftigen. Zumindest ließ eine Reaktion des Spaniers bei der Wells Fargo Championship auf einen solchen Schritt schließen. Damit würden drei absolute Ryder-Cup-Helden zu den Zugpferden von Normans Millionenprojekt zählen. Auch Phil Mickelson und Richard Bland haben ihre Anträge auf eine Freigabe durch die PGA beziehungsweise DP World Tour eingereicht. Des Weiteren sei The Telegraph bekannt, dass etwa 40 DP-World-Tour-Spieler auf Tour-Chef Keith Pelley zugegangen seien, um sich eine Erlaubnis für den Start beim ersten LIV Golf Event einzuholen. Ohne diese ist eine Teilnahme an der neuen Serie nämlich nicht möglich.

Allzu lange dürfte die Bestätigung einer offiziellen Teilnehmerliste jedenfalls nicht mehr auf sich warten lassen. Immerhin startet das Premierenevent in nur einem Monat. Spannend wird auch, wie die PGA und DP World Tour auf die jeweiligen "Abgänge" reagiert. Immerhin betrachten die etablierten Touren die neue Saudi-Serie als absolutes Konkurrenzprodukt und fürchten um ihre Vormachtstellung im Herrengolf. Noch ist die Nachricht aber mit Vorsicht zu genießen. Eine Stellungnahme seitens Kaymers steht nämlich noch aus.

Da das Teilnehmerfeld bei dem 54-Löcher-Event aus nur 48 Spielern bestehen wird, stellt sich zudem die Frage, wer am Ende überhaupt einen Startplatz bei dem mit 25 Millionen US-Dollar Turnier erhält. Da die Preisgelder jedoch exorbitant hoch sind, mit vier Millionen für den Sieger und 120.000 US-Dollar für den Letzten, sei die Anzahl an interessierten Spielern doch deutlich höher ausgefallen als man zunächst erwartet hatte.

DP World Tour


(Hurly Long, Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Ganz starke Vorstellung von Hurly Long beim British Masters in Sutton Coldfield. Bei dem im The Belfry ausgetragenen Event spielte der Rookie lange Zeit um den Titel mit. Zur Halbzeit in Führung liegend, hatte der Challenge-Tour-Aufsteiger seinen ersten DP-World-Tour-Titel im Visier, jedoch blieb der 27-Jährige an beiden Wochenendrunden über dem Platzstandard. Trotzdem durfte sich Long am Ende über seine dritte Top-Ten-Platzierung des Jahres freuen, mit der er sich unter die Top 25 im Saisonranking verbesserte. Mit Yannik Paul überzeugte ein weiterer Deutscher, der die Woche auf dem geteilten 16. Rang beendete.

Eines, wenn nicht das verrückteste Finish des Jahres, legte Thorbjørn Olesen am Sonntag hin. Der Däne, der mit drei Schlägen Vorsprung in die Finalrunde ging, lag zwischenzeitlich vier über für den Tag und schien sich längst aus dem Titelkampf verabschiedet zu haben. "Auf dem 17. Tee hatte ich mir zwei abschließende Birdies vorgenommen, um vielleicht ein Playoff zu erreichen", sagte Olesen, der wie aus dem Nichts plötzlich wieder sein bestes Golf zeigte.

Auf der 17, einem Par 5, lochte er einen langen Putt zum Eagle und war damit in geteilter Führung mit dem Schweden Sebastian Soderberg. Auf der anspruchsvollen 18 fiel dann der nächste Monsterputt. Olesen notierte das Birdie zum Abschluss und durfte sich damit über seinen sechsten Titelgewinn auf der DP World Tour freuen.

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Ladies European Tour


(Ana Peláez, Credit: Tristan Jones/LET)

"A Star is born in Madrid", titelte die offizielle Webseite der Ladies European Tour nach einer beeindruckenden Performance der Spanierin Ana Peláez bei ihrem Heimevent. Die Comunidad de Madrid Ladies Open markierte die lang ersehnte Rückkehr eines Golfturniers dieser Güteklasse in die spanische Hauptstadt und die Fans, die kostenlosen Eintritt auf die Anlage des Jarama-RACE Golf Clubs gewährt bekamen, wurden Zeuge einer dominanten Vorstellung der Lokalmatadorin. Peláez spielte ihr erstes LET-Event als Tour-Mitglied und gewann dies auf Anhieb mit einem komfortablen Vorsprung von sechs Schlägen.

"Ich war sehr ruhig", so die 24-Jährige aus Malaga. "Ich habe versucht, meinen Job zu machen, wie in den letzten Tagen, und einen Schlag nach dem anderen zu machen. Ich habe versucht, so tief zu schießen, wie ich konnte." Einen Tag nachdem der Rookie einen neuen Platzrekord im Jarama-RACE Golf Club aufstellte (63, -9), gelang ihr eine 66 (-6) am Sonntag, mit der sie ihren Verfolgerinnen keine Chance zum Aufholen gab. Die Schwedin Linnea Strom wurde Zweite nach einer 64 (-8) am Finaltag. Beste Deutsche war Leonie Harm auf dem geteilten 16. Rang, einen Schlag vor Karolin Lampert auf T18.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • Ladies European Tour, Comunidad de Madrid Ladies Open: Leonie Harm T16, Karolin Lampert T18, Helen Tamy Kreuzer T27, Sophie Witt T34, Luisa Dittrich T49 und Leticia Ras-Anderica, Sarina Schmidt, Franziska Friedrich Carolin Kauffmann CUT
  • PGA Tour, Wells Fargo Championship: Stephan Jäger T6
  • PGA Tour Champions, Mitsubishi Electric Classic: Alex Cejka 25. und Bernhard Langer T39
  • Legends Tour, Riegler & Partner Legends: Thomas Gögele T6
  • PGA Tour Latinoamérica, Quito Open: Velten Meyer CUT
  • DP World Tour, British Masters: Hurly Long T6, Yannik Paul T16 und Nicolai von Dellingshausen, Matti Schmid, Marcel Siem, Marcel Schneider Sebastian Heisele CUT
  • Korn Ferry Tour, Simmons Bank Open: Jeremy Paul T5 und Lukas Euler Thomas Rosenmüller CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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